Das COOCOU-Projekt

Hintergrund

Auch wenn Menschen mit Behinderungen gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention sowohl ein Recht auf Arbeit und damit verbundenen Beratungsprogrammen als auch Recht auf Bildung und lebenslanges Lernen haben, ist die Teilnahme an Bildungsprogrammen und am Arbeitsmarkt von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen häufig noch immer erschwert.
Beispielsweise sind Qualifikationen des Bildungssystems meistens an kognitive Arbeit geknüpft und deshalb teilweise nur schwer für sie erreichbar. Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung, ihre Fähigkeiten und Kompetenzen, welche häufig außerhalb des Schulsystems erworben wurden, sichtbar zu machen. Insbesondere weil diese Kompetenzen am Arbeitsmarkt häufig nicht nur erwünscht, sondern auch erwartet werden. Durch die Bewusstwerdung, zu was sie alles fähig sind, wird das Selbstwertgefühl gestärkt und somit auch Angst oder Depression in Bezug auf eigene Arbeitsleistungen bekämpft, worunter Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen häufig leiden.

Ideen & Outcomes

Basierend auf diesen Hintergrundüberlegungen verfolgt COOCOU das Ziel, die soziale und wirtschaftliche Inklusion von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen durch folgende Punkte zu unterstützen:

  • Hilfe bei der Identifizierung der eigenen Kompetenzen,
  • Stärkung des Selbstwertgefühls,
  • Unterstützung von Empowerment
  • Unterstützung bei der Jobsuche oder der Suche nach einer Bildungsmaßnahme der/die ihren Kompetenzen und Interessen entspricht.

Um dies zu erreichen, unterstützt COOCOU durch die Entwicklung eines praktischen Toolkit (Methodenkoffer) professionelle Beratende, die mit kognitiv beeinträchtigten Personen arbeiten.

Das Toolkit umfasst verschiedene Kompetenzerfassungsinstrumente und passende Trainingsmaßnahmen, die speziell auf Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen zugeschnitten sind und dabei unterstützen, Kompetenzen zu erkennen und zu dokumentieren. Dies hilft längerfristig dabei, eine passende Arbeit oder (Aus-)Bildung zu finden.
Der Kern des Toolkits ist ein Barrierefreier ProfilPASS, hierfür wird der bereits bestehende ProfilPASS im Rahmen dieses Projektes an die Bedürfnisse von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen angepasst.

Zusätzlich zu dem COOCOU-Toolkit werden im Rahmen des Projekts ein Curriculum und ein Manual entwickelt, welche als Basis für die Durchführung eines Trainings für Beratende dienen. Insgesamt werden 30 Beratende (5 aus jedem Partnerland) von dem Training profitieren.

Eine Erprobungsphase wird ab Januar 2021 durchgeführt. In dieser Testphase können 60 Personen mit kognitiver Beeinträchtigung an einer Beratung mit dem COOCOU-Toolkit teilnehmen.

Sowohl das Training als auch die Erprobungsphase werden reflektiert und Ergebnisse daraus für die Überarbeitung der Materialien genutzt.